Erste Hilfe am Berg

Erste Hilfe am Berg:
Was du beim Skifahren und Skitourengehen wissen musst

Die Berge sind für viele von uns ein Ort der Freiheit, der Abenteuerlust und der sportlichen Herausforderung. Gerade im Winter, wenn sich die Hänge in weiße Pisten und frischen Pulverschnee verwandeln, zieht es uns hinauf, um mit Skiern oder Tourenski die Abgeschiedenheit und den Nervenkitzel zu genießen.

Doch der Bergsport birgt auch Risiken, und manchmal kann der Tag unerwartet eine Wendung nehmen – sei es durch einen Sturz, eine Lawine oder eine plötzliche Schwäche. Wer sich in die alpine Winterwelt begibt, sollte deshalb wissen, wie er im Notfall Erste Hilfe leisten kann. Wir zeigen dir die wichtigsten Maßnahmen, um in kritischen Situationen richtig zu handeln.

1. Vorbereitung ist alles

Bevor es überhaupt auf die Piste oder die Tour geht, solltest du sicherstellen, dass du gut vorbereitet bist. Eine vollständige Erste-Hilfe-Ausrüstung gehört genauso ins Gepäck wie das Wissen, sie zu benutzen. Bei der Grundausstattung solltest du auf jeden Fall dabei haben:

  • Rettungsdecke: Zum Schutz gegen Unterkühlung.
  • Verbandmaterial: Sterile Kompressen, Verbandspäckchen und Pflaster für die Erstversorgung.
  • Desinfektionsmittel: Zum Reinigen kleinerer Wunden.
  • Dreieckstuch: Kann für viele Zwecke genutzt werden, z. B. als Armschlinge oder zur Stabilisierung.
  • Notfallkarte und Handy: Eine Notrufnummer und gespeicherte Koordinaten (z. B. via GPS-App) können im Ernstfall Leben retten.

2. Erstmaßnahmen bei einem Sturz oder Unfall

Sobald du Zeuge eines Unfalls wirst oder selbst betroffen bist, gilt es ruhig und besonnen zu bleiben. Hier die Schritte, die du beachten solltest:

  • Sicherheit schaffen: Bevor du Erste Hilfe leistest, stelle sicher, dass keine Lawinengefahr besteht und dass ihr vor weiteren Gefahren (z. B. abstürzende Skifahrer) geschützt seid. Im Skigebiet kannst du mit den Skiern ein Kreuz oberhalb der Unfallstelle machen, um andere zu warnen.
  • Bewusstsein prüfen: Sprich die verletzte Person an. Reagiert sie nicht, rüttle sanft an der Schulter und frage: „Kannst du mich hören?“ oder „Geht es dir gut?“.
  • Atmung überprüfen: Wenn die Person nicht reagiert, überprüfe ihre Atmung. Lege deinen Kopf nah an Mund und Nase, um Atemgeräusche zu hören und den Atem auf deiner Wange zu spüren.
  • Notruf absetzen: Im alpinen Bereich gilt die internationale Notrufnummer 112. Gib deinen Standort so genau wie möglich an (etwa mithilfe einer GPS-App). Bleib, wenn möglich, bei der verunfallten Person und beruhige sie.
  • Stabile Seitenlage: Falls die Person bewusstlos, aber atmend ist, lege sie in die stabile Seitenlage, um die Atemwege freizuhalten. Decke sie gut zu, um eine Unterkühlung zu verhindern.

3. Häufige Verletzungen und deren Erstversorgung

Knochenbrüche und Verstauchungen
Bei einem Knochenbruch ist meist keine vollständige Schienung vor Ort möglich. Eine einfache Stabilisierung hilft jedoch, Schmerzen zu lindern und weitere Schäden zu vermeiden. Nutze dazu Kleidung, Stöcke oder ein Dreieckstuch, um die verletzte Stelle ruhigzustellen. Achte darauf, das betroffene Körperteil so wenig wie möglich zu bewegen.

Kopfverletzungen
Bei einem Sturz auf den Kopf ist immer Vorsicht geboten. Hat die Person Kopfschmerzen, Übelkeit oder zeigt sie Verwirrtheit, könnte es sich um eine Gehirnerschütterung handeln. Die Person sollte in diesem Fall nicht weiter Skifahren und muss möglichst rasch ärztlich untersucht werden.

Unterkühlung
Besonders beim Skitourengehen und langen Aufenthalten im Freien besteht die Gefahr der Unterkühlung. Achte darauf, dass die verletzte Person warm bleibt. Wickel sie in die Rettungsdecke und schirme sie vor Wind ab. Warte auf keinen Fall zu lange, bis du professionelle Hilfe rufst – eine starke Unterkühlung kann rasch gefährlich werden.

Lawinenunfall
Wird eine Person von einer Lawine verschüttet, zählt jede Sekunde. Arbeite gemeinsam mit anderen, die ebenfalls vor Ort sind, um möglichst schnell mit der Suche und der Bergung zu beginnen. Ist die Person gefunden und nicht ansprechbar, überprüfe sofort die Atmung und beginne bei Bedarf mit der Wiederbelebung.

4. Wichtige Tipps, die Leben retten können

  • Selbstschutz geht vor: Schütze dich immer zuerst selbst, bevor du anderen hilfst.
  • Ruhe bewahren: In Notfällen ruhig zu bleiben, kann dir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
  • Schulung und regelmäßiges Training: Ein Erste-Hilfe-Kurs speziell für den alpinen Bereich ist für jeden Wintersportler sinnvoll. Viele Situationen lassen sich sicherer und schneller meistern, wenn du im Ernstfall genau weißt, was zu tun ist.

Der Schutz der Natur und Verantwortung für dich selbst

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, das Einschätzen der eigenen Fähigkeiten und die Berücksichtigung der aktuellen Wetter- und Lawinensituation sind die besten Maßnahmen, um Unfälle zu vermeiden. Wenn du deinen Tag in den Bergen planst, informiere dich über das Wetter und mögliche Lawinengefahren und gehe nie allein ins Gelände.

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Selbst mit bester Vorbereitung kann es beim Skifahren und Skitourengehen zu unerwarteten Situationen kommen, die eine Rettungsaktion oder medizinische Betreuung nötig machen. Hier kommt unser GARANTA Bergschutz ins Spiel: Er bietet dir Schutz bei Freizeitunfällen am Berg oder bei Bergnot für dein Abenteuer von 24 Stunden bis zu einer Woche.

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So bist du sicher unterwegs!