Autounfall im Urlaub

Warndreieck im Vordergrund, Frau steigt im Hintergrund aus weißem Auto aus

So sind Sie bestens vorbereitet

Endlich Urlaub – die Koffer sind gepackt, die Route ist geplant, die Vorfreude groß. Ein Verkehrsunfall ist dabei wohl das Letzte, womit man rechnet. Umso wichtiger ist es, für den Ernstfall gerüstet zu sein und zu wissen, was zu tun ist, wenn es doch einmal kracht. Hier erfahren Sie, welche Unterlagen und Hilfsmittel Sie griffbereit haben sollten, was Sie bei einem Unfall beachten müssen und welche Besonderheiten in einzelnen Ländern gelten.

Was gehört ins Auto?

Wer mit dem eigenen Auto ins Ausland fährt, sollte neben der Standardausrüstung wie Warndreieck, Warnwesten und Verbandskasten unbedingt einen Europäischen Unfallbericht mitführen. Dieses Formular hilft, den Hergang des Unfalls eindeutig festzuhalten, Missverständnisse zu vermeiden und die Schadenregulierung mit der Versicherung zu beschleunigen.

Die Grüne Karte: Wo ist sie Pflicht?

Die Internationale Versicherungskarte, besser bekannt als „Grüne Karte“, bestätigt Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung im Ausland. Diese stellt Ihnen Ihre Versicherung aus. Darauf vermerkt sind alle wesentlichen Angaben zu Ihrem Fahrzeug und Ihrem Versicherungsvertrag.

Innerhalb der EU sowie in der Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein und Serbien wird die Grüne Karte in der Regel nicht mehr verlangt, kann aber hilfreich sein, um eventuelle Unklarheiten vor Ort zu vermeiden.

In einigen Ländern wie Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro oder der Türkei hingegen ist sie verpflichtend. Im Zweifelsfall lohnt sich ein kurzer Anruf bei Ihrer Versicherung, um sicherzugehen, ob Sie das Dokument brauchen.

Diese Informationen sollten Sie bereithalten

Kommt es zu einem Unfall, ist es wichtig, folgende Angaben parat zu haben und mit dem Unfallgegner auszutauschen:

  • Name und Adresse von Fahrer und Fahrzeughalter

  • Kennzeichen

  • Name der Versicherung, Versicherungsscheinnummer sowie eventuell die Nummer der Internationalen Versicherungskarte

All diese Daten werden im Europäischen Unfallbericht abgefragt, den Sie im Idealfall gemeinsam mit dem Unfallgegner ausfüllen. Tipp: In manchen Ländern ist der Nachweis der Haftpflicht über eine Plakette an der Windschutzscheibe erkennbar.

Schritt für Schritt: Richtig reagieren

  1. Unfallstelle absichern und Erste Hilfe leisten

    Ruhe bewahren ist das oberste Gebot. Ziehen Sie Ihre Warnweste an, sichern Sie die Unfallstelle ab, und leisten Sie, falls nötig, Erste Hilfe. Wählen Sie bei Verletzten umgehend den Euronotruf 112.

  2. Polizei informieren

    Sobald Personen zu Schaden gekommen sind, muss die Polizei verständigt werden. Bei reinen Blechschäden ist das oft nicht erforderlich – es sei denn, Sie können sich mit dem Unfallgegner nicht einigen. Verlangen Sie nach der polizeilichen Aufnahme eine Kopie des Protokolls.

  3. Daten austauschen

    Notieren Sie alle relevanten Personalien und Versicherungsinformationen. Der Europäische Unfallbericht sollte vollständig ausgefüllt und von beiden Parteien unterschrieben werden – so vermeiden Sie spätere Unklarheiten.

  4. Beweise sichern

    Halten Sie den Unfallhergang so genau wie möglich fest: Fertigen Sie eine Skizze an, machen Sie Fotos von der Unfallstelle, den Fahrzeugen und allen Schäden. Sichern Sie auch die Kontaktdaten möglicher Zeugen. Wichtig: Unterschreiben Sie keine Unterlagen, die Sie nicht verstehen, und geben Sie keine Schuldanerkenntnisse ab.

  5. Vorsicht vor fragwürdigen „Helfern“

    Seien Sie misstrauisch, wenn Ihnen Unbekannte anbieten, Ihr Auto sofort in eine Werkstatt zu schleppen. Dahinter kann Betrug stecken.

  6. Unfall mit einem Mietwagen

    Hatten Sie einen Unfall mit einem Leihwagen, setzen Sie sich umgehend mit der Autovermietung in Verbindung. Lassen Sie den Wagen nicht auf eigene Faust abschleppen oder reparieren.

  7. Schaden bei der Versicherung melden

    Wenn nicht zweifelsfrei der andere Unfallbeteiligte die volle Schuld trägt, informieren Sie innerhalb einer Woche Ihre eigene Haftpflichtversicherung.

Gut vorbereitet fährt sich’s entspannter

Ein Unfall kann auch im Urlaub passieren – mit den richtigen Dokumenten, etwas Wissen und kühlem Kopf lässt sich der Schaden zumindest organisatorisch rasch regeln. So kann die Reise dann hoffentlich bald weitergehen